1890 wurde die Josephs-Kapelle in eine Lourdes-Kapelle umgestaltet. Die beiden Statuen Bernadette und Muttergottes in der Grotte schufen die Gebrüder Fachlehrer Johann Jehly und Pfarrmesner Andreas Jehly. Die Krone der Unbefleckten, vom Bischof Msgr. Schöpfer von Tarbes-Lourdes 1912 geweiht, verehrte ein Bludenzer Lourdes-Pilger. Rechts vom Eingang befindet sich an der Wand das Epitaph des Muttergottes-Benefiziaten Anton Schuler, der sich um die Errichtung der Josephs-Kapelle sehr verdient gemacht hat. Die feierliche Einweihung der Lourdes-Kapelle und Grotte nahm Generalvikar Dr. Zobl am 19. Oktober 1890 vor.
1941 wurde das Kloster durch die Nationalsozialisten aufgehoben und die Patres mussten das Kloster verlassen. Die Lourdes-Kapelle wurde zu einem Munitionsdepot umfunktioniert, doch die Gotte wurde nicht beschädigt. Die beiden Statuen Bernadette und die Muttergottes wurden von der Familie Alfons Salzgeber bis Kriegsende verwahrt. Sofort nach Kriegsende übernahmen die Kapuzinerpatres wieder das Kloster. Neben der Renovierung des Klosters, bemühten sie sich auch, die Lourdes-Kapelle wieder in Stand zu setzen. Unter großer Beteiligung des Volkes wurde die Muttergottes-Statue am 3. Juni 1945 in einer Prozession von der Heilig-Kreuz-Kirche in die Lourdes-Grotte übertragen. Oberhalb des Bittbuches befindet sich das Votivbild des akademischen Malers Hubert Fritz aus Bludenz „Darstellung seiner Rettung im Krieg an der russischen Eismeerfront am 7.11.1941“. Hubert Fritz hat auch die Kreuzwegstationen in der Kirche erstellt.
In den Jahren von 1945 bis 2020 wurde die Lourdes-Kapelle immer wieder ausgemalt. Zuletzt 1995/1996 als die Franziskaner aus der Provinz Posen/Polen das Kloster von den Kapuzinern übernommen haben, die es nach 345-jähriger segensreicher Tätigkeit aus personellen Gründen aufgeben mussten.
In der Zeit von März bis Mai 2020 erfolgte 130 Jahre nach der Errichtung dann eine gründliche Renovierung der Lourdes-Kapelle unter Guardian Pater Makary Warmuz, OFM, und dem Klostervater Heinz Seeburger.
Beteiligt waren die Restauratoren Heinz Hosp aus Weiler, Neugestaltung des Innenraumes, Burkhard Fessler aus Höchst, Reinigung des Tuffsteines der Grotte und Frau Nicolé Mayer aus Gaissau, Restaurierung der Statuen Bernadette und Muttergottes, sowie der Elektrowerkstatt Patrik Cavada, Beleuchtung. Ehrenamtliche Arbeiten haben ausgeführt Bertram Bolter, Wolfgang Neyer und Firma Mallitsch, Auffrischung Bänke, Erneuerung Holzboden und Bodensanierung. Die Koordination hatte Karl-Heinz Summer vom Diözesanbauamt inne.
Diese Renovierung war nur möglich durch die großzügigen Spenden der vielen Freunde und Gönner des Klosters, sowie durch Subventionen der Diözese Feldkirch, dem Land Vorarlberg, des Bundesdenkmalamtes und den politischen sowie kirchlichen Gemeinden der Region Bludenz.
Allen, die zur Renovierung durch Arbeit und Finanzierung beigetragen haben ein herzliches Vergelt´s Gott.